Helden von gestern

HELMUT REITZ war Lehrer in der Oberstufe und betreute aufopferungsvoll eine Jugendmannschaft von "Tiefbau Gebesee". Mit seinem Wartburg holte er die Kinder ab, die es sonst nicht zum Training geschafft hätten. Ein Mann, der sich für den Nachwuchs hingab.















 Foto von links nach rechts: Tell Spittel, Heiko Schinköthe, Mirko Steickardt, Dirk Köllner, Torsten Zentner, Ingo Fischer Kniend: Silvio Krupp, Heiko Müller, Jan Koch, Dirk Köllmer, Andreas Ende. Foto: Riecke


Viele Kinder und Jugendliche wollen in ihrer Freizeit Erlebnisse in hoher Qualität. Sie wollen sich bewähren, wollen aktiv ihre Zeit außerhalb der Schule und Lehre verbringen. Eine ganze Reihe von Übungsleitern, deren Herz für die Jugend schlägt, unterstützt die jungen Menschen beim Suchen nach dem Sinn des Lebens. Warum sind sie so oft mit Kindern zusammen? Fünf erfolgreiche Übungsleiter aus Gebesee und Ringleben gaben Antwort.  Artikel von ungefähr 1980 mit der Überschrift "Ihr Herz schlägt für die Jugend und den Sport"

Damalige Antwort von Helmut Reitz:

Die Arbeit bereitet Freude. Ich arbeite gern mit Kleinen, denn sie sind sehr eifrig, aufgeschlossen. Ich sehe in dieser Arbeit auch einen Grundstein für meine Tätigkeit als Lehrer in der Oberstufe. Es geht mir auch darum, daß die Sportgruppen in der Unterstufe im Hort aktiver werden. Die enge Verbindung mit der Hortgruppe wirkt sich günstig aus. Ansporn für mich selbst sind natürlich auch die Erfolge der betreuten Schüler. Ich freue mich zum Beispiel sehr darüber über Torsten Zentner, der im Kader für die Bezirksauswahl ist, und Dirk Köllmer und Jan Joch, die im Kader der Kreisauswahl sind. 

Rückbilckend unterstreicht Helmut Reitz, der einigen heute noch als Vorbild gilt,  seine Worte vor 30 Jahren. "Früher hatte man zwar besser besetzte Jahrgänge und daraus resultierend auch mehr Zulauf im Verein, jedoch war es schon immer schwierig kompetente Leute zu finden, die sich verantwortungbewusst für den Nachwuchs einsetzten.", erklärt der ehemalige Trainer. Weiter führt er aus, dass diese Aufgabe fortan mit einer enormen Belastung für die Trainer verbunden ist. Dass Gebesee auch heute noch in jeder Altersklasse besetzt ist, findet nicht nur er ehrenwert. In einer Zeit, in der das alleinige Hauptinteresse den Männern gilt und gar Vereine ohne bzw. mit dürftiger Jugend existieren können und wollen, ist in Helmut Reitzs Augen eine Katastrophe. "Ohne Spieler von außerhalb ist es (auch aus demographischer Sicht) mittlerweile unmöglich. Wenn dieser Einstrom jedoch eine Linie überschreitet, in der jegliche Idendifikation zum Verein verloren geht, muss man das äußerst kritisch sehen. Der Bezug zu den Leuten ist das Wichtige", meint der Gebeseer, der seine Kinder nicht nur trainierte sondern auch für das Leben prägte. Solange ein Verein Raum und Zeit für den Nachwuchs findet, kann er über die Dauer gesund weiterleben. Dabei spielt es keine Rolle ob die Männer in der Kreisliga oder Landesliga spielen. Der Grund warum wir alle mal angefangen haben, Fußball zu spielen, ist einer der Einfachsten überhaupt: Spaß. Geht dieser Spaßfaktor verloren, geht auch der Sinn des Fußballs verloren. 
Besser hätte man es wohl nicht auf den Punkt bringen können. Menschen wie Helmut Reitz sind es, die den Fußball am Leben halten.