Besondere Spiele fordern besondere Typen

 HASTA LA VISTA, WALSCHLEBEN.



Das lange Warten hat ein Ende. Endlich ist sie da. Die Mutter aller Derbys. Gebesee gegen Walschleben. Das ist wie Ali gegen Foreman, Caesar gegen Gallien, Israel gegen Palästina, Tom gegen Jerry oder Ringleben gegen Krombacher-Alkoholfrei. Fliegende Fetzen, blankliegende Nerven und Massenschlägereien im abgezäunten Gästeblock. Ein Spiel schärfer als jede Chilischote, niveauloser als jeder DSDS-Kandidat und ausdrucksvoller als jeder schottische Country-Tanz. Ein Spiel jenseits von Taktik-Geplänkel und außerordentlichen Maßnahmen. 

Dafür haben wir uns gerüstet. Dafür haben wir ihn erschaffen. Den H-800 Modell 101 Baujahr 92. Eine Maschine, umhüllt mit menschlichen Gewebe - programmiert um zu zerstören. Mitleid, Reue oder Angst sind ihm fremd. Im Gegensatz zu anderen Superhelden reagiert der sogenannte Huckinator stes rational und schnell. Er verschwendet keine Zeit mit unnötigen Drohungen und nutzt sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Mittel, um sein Ziel zu erreichen. 

Was auf dem ersten Blick wie ein schlechtkonstruierter 90er Jahre Science-Fiction Film wirkt, ist pure Realität. Nach den letzten beiden Niederlagen in der Liga war der Bau einer solchen Maschine für Trainer Horst Linde die logische Konsequenz. Im geheimen Vereinslabor zwischen Ringleben und Gebesee pfeilten die weltweit erfahrensten Maschinenbauer schon seit einigen Jahren an verschiedenen Elektrobetriebenen Spielern. Erst diese Woche gelang es dem Forscher-Team "Maik und Co." ein spieltaugliches Modell zu produzieren. 
Mitspieler und Betreuer sind begeistert

Als der fertiggestellte Huckinator am Dienstag das erste Mal im Training getestet wurde, verbreitete er zunächst mehr Angst als Qualität. Zu grob sei sein Einsteigen gegenüber seinen Gegenspielern gewesen. Mit ein paar Verfeinerungen und einem Joystick, mit dem Trainer Linde von außerhalb den Huckinator manuell bedienen kann, ermöglichten die Verantwortlichen dann doch noch einen reibungslosen Einstieg ins Spielgeschäft. 

Selbst einige chronische Skeptiker, wie der erfahrene Urbach lobten das Modell. "Am Anfang hielt er nach seiner Balleroberung etwas zu lange den Ball. Da jetzt unser Trainer in solchen Situationen immer schnell "X" drückt, ist der Huckinator zu einem nahezu perfekten Mitspieler geworden.", lobte der 29-Jährige.

Einziges Problem sehen die Konstrukteure im Akkuzustand. "Der Huckinator besitzt viele Funktionen. Ob er 90 Minuten fehlerfrei laufen kann, wissen wir leider noch nicht.", meinte Maschinenbauer Maik. Zum jetzigen Zeitpunkt hängt er wohl gerade an der Ladestation im Labor. Wie lange die Batterie hält wird sich am Wochenende gegen Walschleben zeigen.