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Harte Hunde |
Nachdem Bastian Urbach im Derby gegen Sömmerda nach einem Ellenbogenschlag das Blut aus der aufgeplatzten Wunde schoss und er nur durch "Tackern" und einem anschließenden Turban weiterspielen konnte, biss er sich in das Spiel, wie ein hungriger Pitt Bull Terrier, der nach 3 Tagen ohne Nahrung ein saftiges Stück Fleisch bekommt.
"Gunnars"Kampfgeist nach einer solchen Verletzung ist in der Fußballhistorie kein Einzelfall. Er reiht sich damit in eine Riege außergwöhnlich harter Typen ein, die sich in der Fußballgeschichte durch eine solche Spielweise einen Namen gemacht haben.
Historischer Abriss
Friedel Rausch (Schalke 04)
6. September 1969, Bundesliga bei Borussia Dortmund 1:1. Tumulte nach Schalkes Führung. Schäferhundrüde Rex läuft auf den Rasen und beißt in Friedels Hintern. Rausch spielt mit Tetanusspritze und unter „höllischen Schmerzen“ weiter, kann 14 Tage lang nur auf dem Bauch liegen. Seine Gegenspieler begrüßen ihn mit „wuff-wuff“.
Dieter Hoeneß (Bayern München)
1. Mai 1982, DFB-Pokal-Finale gegen 1.FC Nürnberg in Frankfurt 4:2. Fußball als Kopfsache: Nach 13 Minuten rasseln Hoeneß und Alois Reinhardt mit den Köpfen zusammen. Bayern dreht den 0:2-Rückstand. Hoeneß köpft mit blutdurchtränktem Turbanverband zwei Vorlagen und schädelt den 4:2-Endstand persönlich ein.
Ralf Hauptmann (Dynamo Dresden)
9. August 1991, Bundesliga beim HSV 0:2. Dynamos erstes Ligaspiel im Westen, nach einem Zusammenprall mit Dirk Zander bekommt Hauptmann einen so ungeschickt drapierten Turban verpasst, dass nahezu überall Blut durchsickert. Im neu-designten Dynamo-Shirt wirkt Hauptmann wie der Hauptdarsteller eines Splatter-Movies.
Wolfgang Weber (1.FC Köln)
24. März 1965, Viertelfinale Landesmeister-Cup gegen FC Liverpool in Rotterdam 0:0 n.V. Nach 22 Minuten kann Weber nur noch humpeln – Wadenbeinbruch. Der wird aber erst später diagnostiziert. In der Pause ordnet Vereinsarzt Bohne einen Belastungstest an. Weber springt mehrfach von der Massagebank. „Bulle“ hält tapfer bis zum Ende durch.
Bastian "Gunnar" Urbach (FC Gebesee 1921)
10.August 2013. 1.Spieltag gegen Sömmerda 1:1. Nach einem unfairen Schlag eines gegnerischen Spielers wird Urbach minutenlang am Spielfeldrand behandelt. Schwebt kurzzeitig sogar in Lebensgefahr. Gegen die akribischen Anweisungen des Mannschaftsarztes "Krani" Kranold spielt der 10ner weiter und erkämpft mit seinem Team noch ein Unentschieden. Nach dem Spiel wird Gunnar sofort notoperiert und einige Tage später zur Legende.